Tomaten trocknen – 3 Methoden getestet

Falls du eigene Tomaten im Garten hast, kannst du den Unterschied zu gekauften Tomaten sicherlich herausschmecken: Da die selbst angebauten Tomaten vollends gereift sind, sind sie deutlich süßer und geschmacksintensiver. Sie stecken zudem voller guter Inhaltstoffe und zeigen antioxidative Eigenschaften auf.

Wenn die Ernte beginnt, ist eine große Anzahl des roten Sommergemüses jedoch oftmals zeitgleich reif. Wie verwertest du aber all die Liebesäpfel? Du kannst Tomaten selber trocknen und sie auf diese Weise haltbar machen. Das bedarf zwar Geduld, doch am Ende erhältst du leckere und würzige getrocknete Tomaten, die du nicht mehr missen möchtest.

Im Folgenden zeige ich dir die drei bekanntesten Methoden, mit denen du Tomaten trocknen kannst. Außerdem gebe ich dir noch ein paar Tipps zur optimalen Haltbarkeit von getrockneten Tomaten. Vorab aber ein paar Hinweise, die du beim Tomaten selber trocknen beachten solltest.

Tomaten trocknen – Die perfekte Vorbereitung

Die richtige Vorbereitung beim Tomaten dörren ist das A und O und ist bei jedem Trockenverfahren gleich.

So gehst du vor:

  1. Wasche die Tomaten unter fließendem Wasser gut ab.
  2. Halbiere oder viertele die Tomaten (je nach Größe).
  3. Lege sie mit etwas Abstand nebeneinander auf die Trockenunterlage.
    Tipp: Wenn du den Dörrvorgang beschleunigen willst, entferne die Kerne mitsamt der flüssigen Konsistenz. Oder schneide die Tomaten noch kleiner und häute sie, wenn du noch mehr Zeit und Energie sparen willst.
  4. Optional kannst du deine getrockneten Tomaten vorher würzen. Wie wäre es zum Beispiel mit etwas Meersalz und frischen Kräutern? Du kannst deine Tomaten aber problemlos anschließend würzen.
  5. Sortiere Tomaten mit faulen oder schimmeligen Stellen vorher unbedingt aus.

Damit du die Trocknungsmethode findest, die für dich ideal ist, stelle ich dir jetzt die drei häufigsten Dörrmethoden und die entsprechenden Vor- und Nachteile vor.

Methode 1: Tomaten trocknen in der Sonne

Tomaten in der Sonne zu trocknen ist die energiesparendste Methode, die auch heute noch unter anderem in Italien ausgeübt wird. Leider ist die Sonneneinstrahlung hierzulande nicht so stark und anhaltend. An mehreren heißen Sommertagen am Stück, kann es aber durchaus einen Versuch wert sein, Tomaten in der Sonne zu dörren.

Das Einzige was du benötigst, ist ein sonniger und luftiger Platz und drei Tage Zeit. Während dieser Zeitspanne, solltest du die Tomaten immer wieder mal drehen. Voraussetzung ist, damit die getrockneten Tomaten glücken, dass es nicht regnet, stürmt oder schneit, also schaue dir vorher lieber die Wettervorhersage an. ?

Der Vorteil:

Durch die schonende Art und Weise des Trocknens bleiben viele wichtige Enzyme, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe erhalten. Dazu ist es notwendig, dass die Tomaten nicht in der prallen Sonne vor sich hin dörren.

Achtung:

Dörrtomaten sind nicht nur für uns Menschen Leckerbissen. Auch Tiere (unter anderem Vögel) stürzen sich liebend gern auf das sonnengereifte Trockengut. Decke deine Tomaten also vorher gut ab (z.B. mit einem Netz), um sie vor tierischen Tomatenliebhabern zu schützen. Ansonsten gibt es aber nichts zu befürchten und es empfiehlt sich, Tomaten in der Sonne zu dörren.

Vor- und Nachteile: Tomaten in der Sonne trocknen:

– Es braucht viel Zeit (mindestens 3 Tage)
– In Deutschland ist das Wetter nicht immer ideal dafür
– Tiere können sich an dem Gemüse zu schaffen machen
+ Es findet kein Energieverbrauch statt
+ Die Tomaten werden schonend gedörrt (viele Nährstoffe bleiben erhalten)

Methode 2: Tomaten trocknen im Dörrautomat

Die zweite Methode ist, Tomaten im Dörrapparat zu trocknen. Es ist die leichteste und praktikabelste Möglichkeit, insbesondere wenn du öfters Tomaten selber trocknen willst.

Auch Fruchtleder-Süßigkeiten, Gemüse und Kräuter lassen sich mit einem Trockengerät prima herstellen. Wenn du ein Fan von gedörrtem Obst und Gemüse bist, ist der Kauf eines Dörrofens eine Überlegung wert.

Ein Pluspunkt im Vergleich zum „Tomaten in der Sonne trocknen“: Die Trockenzeit in einem entsprechenden Dörrgerät reduziert sich erheblich und die Dörrtemperatur lässt sich beliebig einstellen. Da die Temperatur konstant bleibt, erreicht man immer die gleiche Qualität. Es gibt außerdem die Möglichkeit dein Trockenobst,- oder Gemüse in Rohkost-Qualität zuzubereiten. So kannst du sicher sein, dass alle wertvollen Inhaltstoffe erhalten bleiben.

Tomaten dörren im Dörrapparat:

  1. Halbiere oder viertele die Tomaten und verteile sie mit etwas Abstand auf die mitgelieferten Dörrgitter.
  2. Gib die Tomaten danach in den Dörrofen und stelle die gewünschte Temperatur ein.
    Beachte: Durch die unterschiedliche Größe und Konsistenz der Tomatenstücke schwankt die Dörrzeit zwischen 8 und 24 Stunden.
  3. Wenn du deine Dörrtomaten schonend trocknen willst, stelle die Temperatur auf 45 bis 50 Grad ein.

Vor- und Nachteile: Tomaten im Dörrautomaten trocknen:

-/+ Energieverbrauch, aber effizienter als beim Ofen
+ vergleichsweise schneller Dörrvorgang
+ wenig Aufwand
+ niedrige Temperaturen garantieren höchste Qualität

Hast du schon einen Dörrautomaten oder spielst du schon länger mit dem Gedanken, dir einen zu besorgen? Vor dem Kauf solltest du allerdings das ein oder andere berücksichtigen: Ein Dörrgerät sollte eine gleichmäßige Luftverteilung aufweisen, sodass Obst und Gemüse gleichermaßen trocknen kann. Auf diese Weise erübrigt sich das regelmäßige Wenden des Trockenguts. Weiterhin sollte das Gerät einen verschließbare Öffnungsdeckel oder Vergleichbares besitzen.

Überlege dir vorher, was genau du suchst und welche Größe deinen Bedürfnissen gerecht wird. Für den Hausgebrauch ist das Byzoo Dörrgerät Mini sehr zu empfehlen. Du kannst 6 Trockenböden mit deinem liebsten Obst und Gemüse auslegen. Sei dir bewusst, dass je größer der Dörrapparat ist, desto mehr Energie verbraucht wird. Sinnvoll ist eine Anschaffung also nur dann, wenn du das Gerät auch komplett befüllen kannst.

Du kannst die Dörrtomaten beispielsweise nach der Hälfte der Zeit neu ausrichten. Da sich die getrockneten Nahrungsmittel durch den Flüssigkeitsverlust deutlich verkleinert haben, kannst du die Dörrmenge einfach so verschieben, dass du wieder Platz für neues Dörrgut hast. Auf diese Weise kannst du den maximalen Nutzen aus dem Dörrvorgang ziehen und erhältst am Ende haufenweise gedörrte Tomaten oder anderes Gemüse und Obst deiner Wahl.

Methode 3: Tomaten trocknen im Backofen

Tomaten im Ofen trocknen ist die dritte Methode. Es ist zwar durchaus möglich und kann gelingen, doch es sprechen auch ein paar Gründe dagegen:

  1. Im Backofen kannst du Obst und Gemüse gegebenenfalls sehr schnell dörren (etwa 6 – 10 Stunden). Doch leider verliert das Dörrgut während des Trockenprozesses an wertvollen Inhaltstoffen, da im Ofen nicht in Rohkost-Qualität getrocknet werden kann. Weiterhin ist nicht garantiert, dass das Trockenobst- und Gemüse im Backofen gleichermaßen trocknet. Am hinteren Ende ist es meistens zu heiß, während es vorne größtenteils nicht warm genug ist.
  2. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Backofentür zwischendurch immer wieder aufgemacht werden muss, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Du kannst auch einen Gegenstand (beispielsweise einen Holzlöffel) zwischen die Tür klemmen, sodass stetig Dampf austreten kann. Beides hat jedoch erhebliche Energieverluste zur Folge. Achte außerdem darauf, die Tomaten hin und wieder zu wenden.
  3. Der Energieverbrauch eines Backofens ist sichtlich höher als der eines Dörrgerätes. Auch kann sich ein Ofen nicht so großzugig befüllen lassen, wodurch er nochmals an Effizienz verliert.

Vor- und Nachteile: Tomaten im Backofen trocknen:

– Der hohen Temperatur können wichtige Nährstoffe nicht standhalten
– Der Ofen verbraucht beim Tomatentrocknen zu viel Energie.
– Eine gute Qualität ist nicht garantiert (Gefahr des ungleichmäßigen Trocknens)
+ Der Dörrvorgang dauert bei hoher Temperatur nicht sonderlich lang

Möchtest du nur eine geringe Anzahl an Tomaten im Ofen dörren, bietet sich der Backofen an und ein spezielles Trockengerät ist nicht notwendig. Wenn du allerdings planst, große Mengen getrocknete Tomaten oder anderes Gemüse und Obst zu dörren, lohnt sich die Investition eines hochwertigen Dörrautomaten.

Getrocknete Tomaten – alles rund um die Haltbarkeit

Sobald deine Tomaten fertig gedörrt und abgekühlt sind, geht es ans Konservieren. Fertige Tomaten erkennst du übrigens daran, dass sie zwar trocken sind, aber eine ledrige und schrumpelige Konsistenz aufweisen.

Wie kannst du deine getrockneten Tomaten aber nun am besten haltbar machen? Bewahre sie in einem luftdichten Behälter (z.B. aus Glas) auf. Da fertig gedörrte Tomaten aber immer noch etwa 10 % Feuchtigkeit beinhalten, halten sie sich ungefähr 1 – 2 Wochen. Du kannst die Haltbarkeit aber erhöhen, indem du die Tomaten in Öl einlegst.

Drücke sie dafür fest in einen Glasbehälter und gebe bei Bedarf ein paar Gewürze mit hinzu, sowie ein bisschen Knoblauch. Übergieße die Tomaten danach mit Olivenöl. Achte darauf, dass alles mit Öl überdeckt und das Glas sauber ist. Auf diese Art erreichst du eine Haltbarkeit von 6 Monaten.

Tomaten trocknen – Resümee

Die ökologischste Methode zum Tomaten trocknen ist und bleibt: Tomaten in der Sonne trocken. Doch leider ist dieses Verfahren auch das längste und aufwendigste. Zudem bist du vom Wetter abhängig und musst dein Dörrgut im Auge behalten, denn auch Schädlinge haben es auf das süße Trockenobst- und Gemüse abgesehen.

Backofen sind weniger empfehlenswert, obwohl sie bei hoher Temperatur schnell dörren. Doch gerade deswegen besteht die Gefahr, dass Tomaten ungleichmäßig trocknen und nicht die gewünschte Qualität erreicht wird. Angenommen du willst aber nur maximal ein- oder zweimal pro Jahr Obst und Gemüse trocknen, ist der Ofen vermutlich eine gute Variante.

Sofern du öfters Tomaten dörren möchtest, empfiehlt sich der Kauf eines Dörrautomaten. Dörrgeräte sind vielfältig einsetzbar und haben einen geringen Energieaufwand, wenn man den Automaten effizient benutzt.

Getrocknete Tomaten auf Vorrat zu haben lässt jedes Dörrherz höherschlagen. ? Und das Beste: Sie sind lange haltbar, wenn du sie in Öl einlegst. Ob du sie nun als Vorspeise servierst, auf deine selbstgemachte Pizza gibst oder ein Pastagericht und Salat damit verfeinerst – die Möglichkeiten sind riesengroß.

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